05 Dezember 2006, Chiang Rai, Kleinstadt in Nord-Nord-Thailand, WAS ZUR HOELLE MACHT IHR EIGENTLICH DEN GANZEN TAG?...  

 

Ein typischer Tag im Leben einer Weltreisenden:

  • 10.30 Uhr aufstehen (deutsche Zeit 4.30 Uhr!), weil Motorraeder am Guesthouse-Schlafzimmerfenster vorbeiknattern oder Hunde Touristen verbellen (Uebernachtung um die 250 Baht fuer ein Doppelzimmer = 5 Euro)
  • Elektrolyte schlucken, um den Koerper aufzumoebeln und mindestens einen Liter Wasser trinken
  • Flip Flops anziehen, trotz 35 Grad im Schatten eine lange Hose und ein T-Shirt mit Aermeln ueberstreifen (wer sich luftiger kleidet, gilt als westlich-unzivilisiert), auf Fruestuecksjagd gehen. Wie jeden Tag gibt es Reissuppe (25-30 Baht = 50 Cent), oder gleich ein herzhaftes Curry mit Fleischeinlage (40 Baht = 80 Cent). Brot oder aehnliches - Fehlanzeige
  • 12 Uhr Erste Unstimmigkeiten ueber die Tagesplanung. Kapitulation des einen oder des anderen. Anschliessend je nach Gemuets- und Koerperzustand eine Besichtigung der oertlichen Sehenswuerdigkeiten wie Tempel oder Maerkte, eine Massage, ein Spaziergang oder Rueckkehr ins Guesthouse 
  • 17 Uhr Die zweite Mahlzeit. Wieder Reis oder Glasnudeln als Suppe, Salat oder Beilage mit Einlage.
  • 18 Uhr Stopp im Internetcafe, Mails checken, ein Telefonat in die Heimat (kostet mit dem Programm Skype uebers Netz nur 1,7 Cent die Minute), Homepagepflege
  • 20 Uhr Einstimmung auf den Feierabend bei einem Bier, ein Buch lesen, mit Hilfe der Weltreise-Bibel "Lonely Planet" die Weiterreise am naechsten Tag besprechen
  • 21 Uhr Letzte Mahlzeit des Tages. Wieder Reis oder Nudeln, eventuell King Prawns vom Grill (ein Kilo der Riesengarnelen kosten auf dem Markt umgerechnet nur 3 Euro), zum Nachtisch einen Roti (crêpeartiger Butter-Pfannkuchen vom Strassenstand fuer 8 Baht = 18 Cent)
  • 23 Uhr Licht aus

30 November 2006, Chiang Mai, VIELE KOECHE MACHEN DEN BREI ERST RICHTIG SCHMACKO!

 

Dieser Tag ist ein Highlight. Wir lernen Thaibrutzeln unter Aufsicht und darauf freue ich mich schon seit Tagen. Jens und ich haben den Kurs bei unserem Lehrer "Chai" schon auf unserer ersten Thailandreise vor 2 Jahren absolviert und ich hatte den Geschmack von "Sticky Rice", einer suessen Nachspeise mit frischen Mangoes, noch lange Zeit danach im Mund.

 

Dieses Mal ist der Unterricht nicht weniger beeindruckend, als das letzte Mal. Der Tag beginnt um 9 Uhr mit einem Bummel ueber einen der unzaehligen "Lokal Markets" (Fotos folgen unter Bildergalerie).

 

Hier stapeln sich die Gerueche: Die Essenzen aus Schweinefuessen, lebendigen Fische, Gekochtem, Verdorbenem, Chillibergen und Kraeuterburgen kriechen einem ueber die Schleimhaeute und bleiben haften. Einen Marktbesuch vergisst die Nase nie. 

 

Danach legen wir los. Jeder darf 5 Gerichte frei waehlen und selbst kochen. Ich entscheide mich fuer:

 

  1. Scharfe, klare Suppe mit Kingprawns (Riesengarnelen) und Zitronengras
  2. Scharfes "Red Curry", eines der typischen Landesgerichte mit Huehnchen in Kokusnussmilch
  3. Gebratenen Reis mit Ei und wieder Kingprawns (die sind der Hammer)
  4. Scharfen Glassnudel-Salat mit Sojasprossen und gehacktem Schweinefleisch
  5. "Sticky Rice" zum Nachtisch, wie oben erwaehnt eine Art Milchreis getraenkt in Kokusnusscreme, und dazu frische Mangos

 

Alles schmeckt und wir bekommen ein Zertifikat. Demnach bin ich jetzt qualifiziert genug, um Besuch zu empfangen. Wer sich traut, ist also schon jetzt herzlich zum Thai-Koch-Abend bei mir eingeladen!!!

28 November 06, Chiang Mai, Nordthailand, WILLKOMMEN IN EINER MEINER LIEBLINGSSTAEDTE!

 

Die Thailaender haben ein grundsaetzliches Problem: Sie lieben das Extrem. Ob Musiklautstaerke, Gewuerze oder Klimaanlage - eine Sache ist nur dann gut, wenn sie bis an die Schmerzgrenze ausgereizt wird.

So haben wir auch dieses Mal im Schlafwagen-Zug Richtung Chiang Mai rund 10 Grad Raumtemperatur.

 

Doch jeder Zentimeter Gaensehaut hat sich gelohnt. Chiang Mai ist mein persoenlicher Favorit in Thailand, seit wir vor 2 Jahren schon einmal hier gewesen sind. Hier hat alles seinen Platz: Luxus, Flip Flops, Djungel, Pools, gegrillte Insekten, Oel Massagen.

 

Und hier treffen wir auch Freni und Mark, meine Freunde aus Hannover. Gestern und vorgestern sind wir tief in den Djungel gefahren und haben bei einem Bergvolk in einfachen Bambushuetten uebernachtet (Bilder s. Fotogalerie)

 

Als Belohnung gab es heute eine Massage, die an Sinnlichkeit nicht zu ueberbieten war.

 

Und morgen wird gebrutzelt! Wir machen zu viert einen Thai-Kochkurs...

23 November 06, Thailand, Bangkok, DAS ABENTEUER BEGINNT!

 

Liebe Freunde der Reiseberichterstattung - wir sind wohlauf!

 

Einen Fuss auf staubtrockene thailaendische Erde setzen, einen Loeffel Duftreis in den Mund schaufeln, den Geruch von Verfaultem und Raeucherstaebchen inhalieren, den Blick unglaeubig auf blutjunge Prostituierte mit alten Europaern richten und den Lockrufen der Ananas-Verkaeufer lauschen - das liegt bereits hinter uns.  

 

Doch fuenf Sinne sind nicht genug, um die 6 Millionen Stadt Bangkok zu begreifen. Hier sitzt die Armut bettelnd an der Strasse (Pensionen oder Arbeitslosengeld gibt es nicht) und Augenblicke spaeter verlaeuft man sich in prachtvollen Shopping-Welten, die so gross sind, wie ein Hamburger Stadtteil.

 

Bangkok rockt und schockt auf jedem Meter und ich bin froh, dass wir nun in den Norden von Thailand reisen. Heute Abend geht es mit dem Nachtzug 13 Stunden lang weg vom Molloch. Bye Bangkok. (Bilder s. Fotogalerie) 

 

Meine fuenf Sinne sind bereit fuer das, was in den naechsten Monaten auf uns zukommt...